Dieser Zwetschgendatschi ist für mich der Inbegriff von Heimat und ein Klassiker wie er im Bilderbuch steht. Schon als kleines Mädchen stand ich mit meiner Mama in der Küche und habe mit ihr fleißig selbstgepflückte Zwetschgen aus dem Garten über den frischen Quark-Öl-Teig verteilt. Mit einem Klecks aufgeschlagener Sahne zum Nachmittagskaffee oder zwischen Tür und Angel ein Randstück auf die Hand – ich habe ihn immer sehr geliebt.

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Aus diesem Grund bin ich für den heutigen Beitrag nochmal ganz neu auf die Suche gegangen nach dem perfekten Quark-Öl-Teig, der die Grundlage dieses Kuchens ist. Ich hätte garnicht gedacht, dass es so viel unterschiedliche Rezepte für so einen simplen Teig gibt. Ich habe einige davon ausprobiert und darf euch heute meinen Favoriten präsentieren.

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Bei solchen Kuchen ist mir besonders wichtig, dass sie sich leicht verarbeiten lassen. Nichts ist nerviger, als ein Teig, der beim Auswalken am Nudelholz kleben bleibt oder aber sich beim Kneten nicht richtig miteinander verbindet, sodass beim walken Risse in der Oberfläche entstehen. Kennt ihr das? Wenn ich so ein Rezept erwischt habe, kann ich unter Garantie sagen, dass ich es nie wieder anfassen werde. Ein perfekter Teig ist einer, der sich leicht kneten lässt, beim Auswalken sanft über die Arbeitsfläche gleitet und natürlichnach dem Backen auch lecker schmeckt. Und genau um so einen Kuchen geht es heute.

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Nach gefühlt unzähligen Test-Datschis, deren Teige mich jedes Mal schier zur Verzweiflung gebracht haben, habe ich meine Mama angerufen. Meine letzte Hoffnung war, dass ihr Teig nicht nur deswegen so gut ist, weil sie die Mama ist und deswegen irgendwie magische Kräfte hat, die das gleiche Rezept irgendwie lecker werden lässt. Und so war es. Sie hat einfach ein anderes Rezept. Echt jetzt? Das Rezept, nach dem ich die ganze Zeit gesucht habe, war ganz in meiner Nähe. Oh Mann, das hätte ich mir wirklich einfacher machen können! Aber wer hätte denn geahnt, dass ein Quark-Öl-Teig nicht gleich ein Quark-Öl-Teig ist?! Ich schätze, meine Mama….

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Das Ergebnis ist auf jeden Fall einfach ein Traum. Der Boden ist locker-leicht, hat aber die perfekte Dicke und Festigkeit um gut aus der Hand gegessen zu werden. Dicht belegt mit süßen Zwetschgen aus dem Garten… So lecker.

Und während ich hier schreibe duftet ein frisch gebackenes Blech Zwetschgendatschi aus der Küche, wartend darauf, morgen beim Einstand meines Freundes von seinen Kollegen vernascht zu werden…


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Die Zutaten

Für ein großes Backblech (und kleinem Backblech mit dickem Teig)

  • 150 g Quark
  • 6 EL Milch
  • 6 EL Öl
  • 75 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 300 g Mehl
  • 1 Pck. Backpulver
  • 1 kg Zwetschgen

Bei Bedarf

Zimt
+ evtl. Zucker

Die Zubereitung

  1. Verrühre mit einem Handrührgerät oder Schneebesen Quark, Milch und Öl sorgfältig miteinander. Füge nun Zucker, Vanillezucker und Salz hinzu und rühre sie ebenfalls unter.
  2. Vermische das Mehl mit dem Backpulver und siebe es zu der flüssigen Masse. Nun wird alles gut miteinander verknetet. Ich nutze hierfür den Knethaken-Aufsatz meiner Küchenmaschine. Natürlich funktionieren auch hier das Handrührgerät oder ganz klassisch die Hände. Knete so lange, bis sich der Teig von ganz alleine von der Schüssel löst.
  3. Streue nun etwas Mehl auf deine Arbeitsfläche und rolle den Teig darauf mit einem Nudelholz so weit aus, bis er die Größe deines Backbleches hat. Lege ihn im Anschluss in dein vorgefettetes Backblech. Achte hierbei darauf, dass der Boden komplett bedeckt ist und der Teig an den Seiten ca. 1 cm hoch geht. Das macht einen schönen Rand und sorgt dafür, dass die  Flüssigkeit, die beim Backen aus den Zwetschgen austritt, im Kuchen bleibt und wieder gut einziehen kann.
  4. Jetzt geht es an die Zwetschgen:Mein Tipp: Zieh für die Verarbeitung von Zwetschgen dünne Einweghandschuhe an. Zwetschgen neigen dazu, Fingernägel bei längerem Kontakt braun einzufärben und die Farbe geht leider nur schwer beim Händewaschen wieder ab. Das kannst du so wunderbar vermeiden.Wenn du keine hast: Keine Sorge. Ich habe selbst schon einige Zwetschgendatschi ohne Handschuhe gemacht. Im Laufe der nächsten Tage werden die Finger wieder sauber.Nimm dir nun deine Zwetschgen, wasche sie und schneide sie mit einem kleinen Messer bis zum Kern der Länge nach ein. Klappe sie nun komplett auf und nehme den Kern heraus. Jetzt werden beide Hälften nochmal leicht eingeschnitten, sodass sie weiter aufgeklappt werden können ohne auseinander zu fallen. (Auf den Bildern kannst du gut erkennen, wie es sein soll).
  5. Lege die Zwetschgen nun der Länge nach auf das Blech. Sobald die Reihe voll ist, startest du mit der nächsten Reihe. Wichtig ist, dass die Zwetschgen von einer Reihe zur Anderen wie ein Fächer übereinander liegen. Die Zwetschgen lassen später im Ofen etwas Saft und werden so ein wenig kleiner. Durch die Überlappung stellst du sicher, dass nach dem Backen keine Lücken entstehen und dein Kuchen schön voll und fruchtig ist.
  6. Sollten deine Zwetschgen durch die natürliche Reifung noch nicht die maximale Süße erreicht haben, kannst du jetzt noch etwas Zucker drüber streuen.

    Wer mag, kann das noch mit etwas Zimt ergänzen.
  7. Jetzt kommt der Kuchen bei 180° Ober-/Unterhitze für 25 Minuten in den Backofen. Du merkst, dass er fertig ist, wenn der Teig am Rand schön gebräunt ist. Wie ich schon angekündigt habe, lassen die Zwetschgen beim Backen etwas Saft. Nicht erschrecken: Dieser Saft zieht beim Ruhevorgang nach dem Backen in den Teig ein und macht ihn noch aromatischer. Yummiee
  8. Nach dem Backen darf der Zwetschgendatschi noch etwas ausruhen bis er ganz erkaltet ist. Meine Empfehlung: Dazu Schlagsahne mit einer Tüte Vanillezucker  und einer Tüte Sahnesteif aufgeschlagen – ist einfach ein Traum!Guten Appetit!